Die Symptome sind: akute starke Kopfschmerzen, Übelkeit, neurologische Ausfallserscheinungen, Epilepsie und ein vermindertes Bewusstsein, oder Bewusstseinsverlust.
Verlauf und Prognose der Blutung sind stark von Ursache und Schwere abhängig.
Aufnahme im Krankenhaus
Wenn eine AVM blutet, kann eine intrazerebrale Blutung auftreten. Es befindet sich Blut im Hirngewebe. Sie werden als Notfall zur Behandlung der Folgen der Blutung aufgenommen. lese Sie mehrKomplikationen
Komplikationen nach einer intrazerebralen Blutung können sehr unterschiedlich sein und hängen von der Größe und dem Ort der Blutung ab. Wir erklären die häufigsten Komplikationen. lese Sie mehrKomplikationen
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Man spricht von einem Wasserkopf (Hydrocephalus), wenn sich Hirnflüssigkeit in den Hirnkammern (Ventrikeln) ansammelt. Ein Wasserkopf kann akut entstehen, wenn durch die Blutung der Durchgang zwischen den Hirnkammern zugedrückt wird und die Hirnflüssigkeit nicht mehr entweichen kann. Er kann auch allmählich entstehen, wenn die relativ großen Blutzellen das Abfließen der wasserdünnen Hirnflüssigkeit beeinträchtigen. Dann verstopft der „Abfluss“, und es steigt der Druck im Hirn an. Aufgrund des hohen Drucks im Hirn wird der Patient in zunehmendem Maße benommen, es kann eine Abwärtsfixation der Augen entstehen und es können verengte, nicht reagierende Pupillen auftreten. Meistens kommen auch stärker werdende Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen vor.
In diesem Fall ist eine Hirnflüssigkeitsdrainage erforderlich. Hierzu erfahren Sie unter der Überschrift Hirnflüssigkeitsdrainage weiteres. -
Ein Delirium kommt nach einer Hirnblutung häufig vor. Dabei handelt es sich um einen verwirrten Zustand, der mit Halluzinationen oder unrealistischen Ideen, häufig auch mit Unruhe und Angst, gelegentlich aber auch mit apathischem und stillem Verhalten einhergeht. Charakteristische Symptome eines Deliriums sind das wechselnde Bewusstsein und Verschlimmerung der Symptome abends und nachts. Ein Delirium nach einer Hirnblutung kann durch die Blutung an sich, eine Infektion, oder eine Stoffwechselstörung verursacht werden
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Wenn die Hirnflüssigkeit über einen externen Drain abgeleitet wird, besteht das Risiko einer bakteriellen Hirnhautentzündung. Außerdem treten bei einem Harnkatheter relativ schnell Harnweginfektionen auf und beinhaltet eine langwierige Bettlägerigkeit das Risiko einer Lungenentzündung. Bei einer längeren Krankenhausaufnahme ist die Abwehr geschwächt und das Infektionsrisiko nimmt zu. Falls Anzeichen einer Infektion festgestellt werden, z.B. Fieber oder erhöhte Entzündungswerte im Blut, werden Zellkulturen entnommen, um die Ursache der Infektion festzustellen und die Bakterie zu identifizieren, damit wir Sie mit dem passenden Antibiotikum behandeln können. Das erfolgt nach Rücksprache mit dem medizinischen Mikrobiologen. Nach einer Hirnblutung tritt auch häufig Fieber auf, ohne dass Bakterien im Spiel sind. Wir vermuten dass die Reglung der Körpertemperatur im Hirn gestört ist.
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Nach einer intrazerebralen Blutung können unterschiedliche Herzrhythmusstörungen auftreten, diese beheben sich meistens von selbst. Ein Herz, das bereits Schwierigkeiten mit der Aufrechterhaltung der Pumpenfunktion hatte, kann nach einer Hirnblutung Schwierigkeiten haben, die zusätzlich verabreichte Flüssigkeitsmenge zu verarbeiten. Das kann zu Herzversagen führen. Dadurch, oder aber durch die Blutung, kann sich Flüssigkeit in den Lungen ansammeln, die die Atmung oder das Abschalten der künstlichen Beatmung erschwert.
Durch das Stillliegen im Bett kann eine Thrombose entstehen. Wenn diese sich plötzlich löst, kann ein Blutgerinnsel in die Lungen gelangen. Das verursacht eine akute Verschlechterung und Kurzatmigkeit.
Um den hier erwähnten Problemen vorzubeugen, werden bei Bettruhe Vorsorgemaßnahmen getroffen: u.a. pneumatische Strümpfe, Fahrradfahren im Bett, Mobilisierung im Bett, oder auf einem Stuhl sitzen, sobald es möglich ist.
Entlassung aus dem Krankenhaus
Im Laufe der Aufnahme auf der Pflegeabteilung wird die medizinisch-technische Behandlung durch den Neurochirurgen langsam abgebaut. Ihr Aufenthalt orientiert sich zunehmend auf die Rehabilitation. lese Sie mehrEntlassung aus dem Krankenhaus
Im Laufe der Aufnahme auf der Pflegeabteilung wird die medizinisch-technische Behandlung durch den Neurochirurgen langsam abgebaut. Ihr Aufenthalt orientiert sich zunehmend auf die Rehabilitation.
Während Ihrer Erholung erhalten Sie von Ihrem Behandlungsteam Empfehlungen hinsichtlich der besten Option für die weitere Rehabilitation nach der Krankenhausaufnahme.
Entlassung nach Hause
Wenn die täglichen Funktionen wieder selbstständig und sicher gelingen, dürfen Sie aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ihre Familie oder Angehörigen können Sie zum vereinbarten Zeitpunkt aus dem Krankenhaus abholen. Wenn Sie zuhause noch Therapie benötigen, werden Sie an eine Praxis für Physiotherapie oder Ergotherapie verwiesen. Wenn Sie pflegebedürftig sind, stellt die Pflegekraft den Antrag für die häusliche Pflege. Ein Sachverständiger des Centrum Indicatiestelling Zorg (CIZ) kann Sie bezüglich der Pflege, die Sie zuhause benötigen, beraten.Möglicherweise merken Sie nach einer gewissen Zeit zuhause, dass Sie weiterhin Probleme mit Müdigkeit, Reizverarbeitung, Konzentration oder Gedächtnis haben. Während der Nachsorgegespräche wird dies besprochen und Sie werden möglicherweise im Nachhinein noch zur Tagesbehandlung in ein Reha-Zentrum verwiesen.
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Rehabilitation innerhalb eines Reha-Zentrums
Für die Rehabilitation innerhalb eines Reha-Zentrums (spezialisierte medizinische Rehabilitation) muss eine ausreichende Belastbarkeit nachgewiesen werden und es muss Aussicht auf eine zukünftige Entlassung in die Situation zuhause bestehen. Wenn man sich dazu entscheidet, meldet der Reha-Arzt Sie für diese Form der Rehabilitation an. Nach Abschluss der neurochirurgischen Behandlung kann es vorkommen, dass Sie in der Wartezeit für die Übernahme in das periphere Krankenhaus eingewiesen werden, in dem Sie anfänglich aufgenommen waren.Rehabilitation innerhalb eines Pflegeheims
Wenn Ihre Belastbarkeit so stark eingeschränkt ist, dass zwischen den Therapien noch viel Ruhe erforderlich ist, aber auch Aussicht auf eine zukünftige Entlassung in die Situation zuhause besteht, kann man sich für die Geriatrische Rehabilitationspflege (GRP) innerhalb eines Pflegeheims entscheiden. Nach Abschluss der neurochirurgischen Behandlung kann es vorkommen, dass Sie in der Wartezeit für die Übernahme in das periphere Krankenhaus eingewiesen werden, in dem Sie anfänglich aufgenommen waren. Der „Transferpunkt Zorg“ unterstützt Sie bei der Auswahl des Pflegeheims, in dem GRP möglich ist und sorgt auch für die Anmeldung.Langfristige Rehabilitation in einem Pflegeheim
Wenn bei den Alltagsaktivitäten noch viel Unterstützung benötigt wird und es nicht sicher ist, ob eine Entlassung in die Situation zuhause noch im Bereich des Möglichen liegt, ist ein langfristiger Aufenthalt mit Rehabilitation in einem Pflegeheim eine Option (Indikation 9b). Dann ist ein längerer Zeitraum für die Rehabilitation verfügbar und wenn es machbar ist, besteht immer noch die Möglichkeit, nach Hause entlassen zu werden. Nach Abschluss der neurochirurgischen Behandlung kann es vorkommen, dass Sie in der Wartezeit für die Übernahme in das periphere Krankenhaus eingewiesen werden, in dem Sie anfänglich aufgenommen waren. Der „Transferpunkt Zorg“ unterstützt Sie bei der Auswahl des Pflegeheims, in dem ein Aufenthalt im Rahmen der Indikation 9b möglich ist und sorgt auch für die Anmeldung.Frühzeitige intensive Neurorehabilitation (VIN)
VIN ist ein intensives Reha-Programm für Patienten die schwere Hirnschäden erlitten haben und sich dadurch in einem Zustand des verminderten Bewusstseins befinden. Das VIN-Programm kann einen wichtigen Beitrag zur Wiedererlangung des Bewusstseins leisten. In den Niederlanden gibt es nur einige wenige Zentren, in denen dieses Programm eingesetzt wird. Im Süden der Niederlande ist das Libranet, Reha-Zentrum Het Leijpark in Tilburg. Die Indikation wird von den Reha-Ärzten des Zentrums vorgenommen.Langfristiger Aufenthalt in einem Pflegeheim
Wenn die persönliche Pflege größtenteils übernommen wird und keine Aussicht besteht, dass eine entsprechende Verbesserung eintritt, um die Rückkehr in die häusliche Situation zu ermöglichen, ist eine Aufnahme für einen langfristigen Aufenthalt naheliegend. Die Erfahrung zeigt, dass dies nach einer Hirnblutung bei jüngeren Patienten selten vorkommt. Nach Abschluss der neurochirurgischen Behandlung kann es vorkommen, dass Sie in der Wartezeit für die Übernahme in das periphere Krankenhaus eingewiesen werden, in dem Sie anfänglich aufgenommen waren. Der „Transferpunkt Zorg“ unterstützt Sie bei der Auswahl des Pflegeheims, in dem ein langfristiger Aufenthalt möglich ist. -
Wenn Sie entlassen werden und während der Fahrt keine Krankenpflege benötigen, können Sie sich von Ihren Angehörigen von der Pflegeabteilung abholen lassen. Wenn Sie in ein anderes Zentrum befördert werden und während der Fahrt Krankenpflege benötigen, regelt die Pflegekraft der Abteilung Ihre Beförderung mit dem Krankenwagen.
Die Pflegekraft händigt dem Pfleger des Krankenwagens die medizinische und pflegerische Übergabe aus. Ihr Hausarzt erhält ein Schreiben, in dem erläutert wird, welche Behandlung Sie bekommen haben. -
Es gelten keine strengen Einschränkungen im Hinblick auf Ihre Aktivitäten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, aber Sie werden feststellen, dass Sie nicht alles sofort wieder aufgreifen können, ohne dass sich die Beschwerden verschlimmern.
Die Beschwerden werden häufig nach der Heimkehr schlimmer, da Sie stärker belastet werden und mehr Reizen aus der Umgebung ausgesetzt sind, was im Krankenhaus nicht in dem Maße der Fall war. Die Autofahrt nach Hause kann bereits Beschwerden verursachen, da alles mit großer Geschwindigkeit an Ihnen vorbeirauscht. Auch die Besuche, Anrufe und Ihre eigenen Bemühungen, wieder bestimmte Aufgaben im Haushalt aufzugreifen, können Gründe für zunehmende Beschwerden sein.
Häufig vorkommende Beschwerden bei Reizüberlastung sind:- Kopfschmerzen oder Druck auf dem Kopf
- Müdigkeit, körperlich oder geistig
- Schläfrigkeit, oder aber Probleme mit dem Einschlafen
- Übelkeit, Erbrechen
- Schwindelgefühl und Gleichgewichtsprobleme
- Überempfindlichkeit gegenüber Geschäftigkeit, Licht oder Geräuschen
- explosive oder emotionale Reaktionen gegenüber der Umgebung
Tipps zur Einschränkung der Beschwerden
- Breiten Sie Ihre Aktivitäten Schritt für Schritt aus Wenn die Beschwerden zunehmen, ist das ein Zeichen, dass Sie sich wieder einen Schritt zurücknehmen müssen.
- Sorgen Sie für einen regelmäßigen und konstant wiederkehrenden Tagesrhythmus, in dem sich Aktivitäten und Ruhe abwechseln. Lassen Sie die Ruhemomente nicht von Ihren Beschwerden abhängen.
- Versuchen Sie eine Sache zur gleichen Zeit zu machen. Schalten Sie z.B. das Radio oder den Fernseher im Hintergrund aus und legen Sie Ihr Handy weg, bis auf einige eingeplante Augenblicke pro Tag.
- Wenn Sie bestimmte Aktivitäten wieder zum ersten Mal aufgreifen, empfiehlt es sich, das so zu tun, dass Sie Kontrolle über die Situation haben und aufhören können, wenn Sie es möchten. Das gilt z.B. fürs Einkaufen oder Fahrradfahren. Nehmen Sie jemanden mit, auf den Sie sich verlassen können, falls es Ihnen schwerer fällt, als Sie dachten.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie immer eine Sonnenbrille und Ohrstöpsel in Ihrer Tasche haben, für den Fall, dass Sie unerwartet Probleme mit den Reizen aus der Umgebung bekommen sollten.
- Versuchen Sie nicht alles an einem Tag zu erledigen. Das ist vor allem an Tagen, an denen Sie sich gut fühlen, ein Fallstrick und führt häufig zu einem „Akkordeon-Effekt“, einem Rückfall an den darauf folgenden Tagen.
- Planen Sie anstrengende Aktivitäten oder Aktivitäten, für die Sie fit sein müssen, morgens ein, wenn Sie am meisten Energie haben.
- Planen Sie nach anstrengenden Aktivitäten ausreichend Erholungszeit ein. Sorgen Sie z.B. nach einer Geburtstagsfeier dafür, dass Sie am nächsten Tag alles ruhig angehen lassen können.
- Vermeiden Sie Zeitdruck. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, etwas schnell zu erledigen. Stellen Sie sich auch keine Deadlines, an denen Sie sich wieder erholt haben müssen, um eine Aktivität wieder aufnehmen zu können.
- Setzen Sie in Richtung Ihrer Umgebung Grenzen und erklären Sie, dass Sie nicht mehr alles so können, wie früher. Wenn es Sie zu viel Energie kostet, dies häufig zu erklären, können Sie sich auch dazu entscheiden, Freunde und Familie mit einem Bericht darüber zu informieren.
- Durch wenig Bewegung (aus Angst vor einer Verschlimmerung der Beschwerden), können die Beschwerden erst recht zunehmen. Versuchen Sie, jeden Tag ruhig körperlich aktiv zu sein, z.B. Wandern oder Fahrradfahren, wenn das möglich ist.