Die Symptome sind: akute starke Kopfschmerzen, Übelkeit, neurologische Ausfallserscheinungen, Epilepsie und ein vermindertes Bewusstsein, oder Bewusstseinsverlust.
Verlauf und Prognose der Blutung sind stark von Ursache und Schwere abhängig.
Aufnahme im Krankenhaus
Wenn eine AVM blutet, kann eine intrazerebrale Blutung auftreten. Es befindet sich Blut im Hirngewebe. Sie werden als Notfall zur Behandlung der Folgen der Blutung aufgenommen. lese Sie mehrAufnahme im Krankenhaus
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Wenn Sie mit Verdacht auf eine Hirnblutung im Krankenhaus aufgenommen werden, führen wir zunächst eine CT (Computer-Tomographie) des Hirns durch. Dadurch können wir sehen, welche Art von Hirnblutung Sie hatten. Die Blutgefäße können im CT-Scan abgebildet werden, indem wir Ihnen über eine Infusion im Arm Kontrastflüssigkeit verabreichen, sodass wir eine eventuelle Gefäßabweichung aufspüren können. Auf einem CT-Scan des Hirns wird häufig keine Ursache gefunden.
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Wenn Sie aufgrund der Hirnblutung einen erhöhten Hirndruck haben, zieht der Neurochirurg in Erwägung, durch den Schädel hindurch einen Drain und ein Druckmessgerät in eine Hirnkammer einzusetzen. Die Hirnflüssigkeit kann dadurch abfließen und der Druck im Hirn wird verringert. Außerdem kann der Hirndruck gemessen werden. Sie sind auf der Intensivstation oder der Medium Care-Station aufgenommen.
Wenn die Blutung umfangreich ist und das Hirn dadurch weggedrückt wird, können wir erwägen, die Blutung operativ zu entfernen. Wenn eine extreme Schwellung des Hirns auftritt, kann ein Teil des Schädels entfernt werden, um die Phase der Hirnschwellung zu überbrücken. Der entfernte Teil des Schädels kann nach 3 Monaten wieder zurückgesetzt werden, wenn Sie sich ausreichend erholt haben. In der Erholungsphase wird Ihnen ein Helm angemessen, um Ihr Hirn zu schützen.
Der Intensivmediziner und der Neurochirurg besprechen den Behandlungsplan mit Ihrer Kontaktperson.
Wenn Zweifel bezüglich der Ursache bestehen, kann das Team von Gefäßspezialisten entscheiden, weitere Untersuchungen durchzuführen. Das erfolgt anhand einer Gefäßuntersuchung (Angiographie). -
Hirn und Rückenmark werden von Hirnflüssigkeit umgeben. Hirnflüssigkeit hat mehrere wichtige Funktionen, und zwar:
- Schutz des Hirns. Das Hirn wird durch Hirnflüssigkeit umgeben und kann daher nicht an den Schädel anstoßen. Außerdem schützt die Hirnflüssigkeit uns vor der Aufnahme giftiger Stoffe im Blut.
- Weiterleiten der Informationen aus dem Hirn an andere Zellen des Körpers.
Warum ein Drain?
Bei einer unzulänglichen Zirkulation der Hirnflüssigkeit sammelt sich die Flüssigkeit im Hirn an. Eine Ansammlung von Hirnflüssigkeit führt zu erhöhtem Druck im Hirn. Das kann die Funktion des Hirns stören und Hirnschäden verursachen. Bei einer Ansammlung von Hirnflüssigkeit müssen wir Maßnahmen ergreifen, um die Schäden weitestgehend zu begrenzen.Die Behandlung
Externer Ventrikel-Drain
Ein externer Ventrikel-Drain (EVD) ist ein dünner Schlauch (Drain), der operativ über Ihren Schädel in die Hirnkammer (Ventrikel) eingesetzt wird. Während der Operation macht der Neurochirurg einen kleinen Schnitt in Ihre Haut. Im Schädelknochen bohrt der Neurochirurg ein kleines Loch mit einem Durchmesser von ca. 1 cm. Anschließend wird ein Teil des Drainageschlauches in die Hirnkammer (Ventrikel) eingebracht. Anschließend wird die Haut verschlossen und der Drainageschlauch mit einer Naht oder einem Pflaster befestigt.
Das Auffangsystem des Drainageschlauches wird an Ihrem Bett befestigt und Sie halten Bettruhe. Der Arzt bestimmt die Höhe, in der das Auffangsystem befestigt wird.
Ventriculo Peritoneale drain (VP-drain)
Falls die Ansammlung von Hirnflüssigkeit ein länger andauerndes Problem sein sollte, ist ein Ventriculo-Peritonealer Drain (VP-Drain) eine Option. Dieser Drain hilft, die Hirnflüssigkeit abzuleiten. Bei dem Drain handelt es sich um einen kleinen Schlauch, den der Arzt in die Hirnkammer einbringt. Von hier aus verläuft der Drain intern bis zum Bauch, wo er aufgerollt liegt. Der Drain hat eine Druckregelklappe. Diese Klappe befindet sich unter der Kopfhaut und ist über dem rechten Ohr fühlbar. Sie sorgt dafür, dass die Hirnflüssigkeit über den Drain zum Bauch abgeleitet wird, wenn der Druck im Kopf zu hoch wird. Sobald der Druck in Ihrem Kopf sich wieder normalisiert hat, wird die Ableitung der Hirnflüssigkeit unterbrochen. Das Einsetzen dieses Drains erfolgt während einer Operation. Das ist nur ein kleiner Eingriff. Der Arzt bohrt ein kleines Loch an der rechten Seite des Schädels. Über dieses Loch bringt er den Drain in die Hirnkammer ein und schiebt diesen unter der Haut bis zur Bauchhöhle vor. Der Eingriff dauert etwa eine Stunde.Komplikationen
Bei jedem operativen Eingriff besteht das Risiko von Komplikationen. Die am häufigsten vorkommende Komplikation im Zusammenhang mit einem VP-Drain ist eine Infektion, oder die unzulängliche Funktion des Drains. Der Neurochirurg bespricht die möglichen Komplikationen dieser Operation mit Ihnen.
Komplikationen
Komplikationen nach einer intrazerebralen Blutung können sehr unterschiedlich sein und hängen von der Größe und dem Ort der Blutung ab. Wir erklären die häufigsten Komplikationen. lese Sie mehrKomplikationen
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Man spricht von einem Wasserkopf (Hydrocephalus), wenn sich Hirnflüssigkeit in den Hirnkammern (Ventrikeln) ansammelt. Ein Wasserkopf kann akut entstehen, wenn durch die Blutung der Durchgang zwischen den Hirnkammern zugedrückt wird und die Hirnflüssigkeit nicht mehr entweichen kann. Er kann auch allmählich entstehen, wenn die relativ großen Blutzellen das Abfließen der wasserdünnen Hirnflüssigkeit beeinträchtigen. Dann verstopft der „Abfluss“, und es steigt der Druck im Hirn an. Aufgrund des hohen Drucks im Hirn wird der Patient in zunehmendem Maße benommen, es kann eine Abwärtsfixation der Augen entstehen und es können verengte, nicht reagierende Pupillen auftreten. Meistens kommen auch stärker werdende Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen vor.
In diesem Fall ist eine Hirnflüssigkeitsdrainage erforderlich. Hierzu erfahren Sie unter der Überschrift Hirnflüssigkeitsdrainage weiteres. -
Ein Delirium kommt nach einer Hirnblutung häufig vor. Dabei handelt es sich um einen verwirrten Zustand, der mit Halluzinationen oder unrealistischen Ideen, häufig auch mit Unruhe und Angst, gelegentlich aber auch mit apathischem und stillem Verhalten einhergeht. Charakteristische Symptome eines Deliriums sind das wechselnde Bewusstsein und Verschlimmerung der Symptome abends und nachts. Ein Delirium nach einer Hirnblutung kann durch die Blutung an sich, eine Infektion, oder eine Stoffwechselstörung verursacht werden
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Wenn die Hirnflüssigkeit über einen externen Drain abgeleitet wird, besteht das Risiko einer bakteriellen Hirnhautentzündung. Außerdem treten bei einem Harnkatheter relativ schnell Harnweginfektionen auf und beinhaltet eine langwierige Bettlägerigkeit das Risiko einer Lungenentzündung. Bei einer längeren Krankenhausaufnahme ist die Abwehr geschwächt und das Infektionsrisiko nimmt zu. Falls Anzeichen einer Infektion festgestellt werden, z.B. Fieber oder erhöhte Entzündungswerte im Blut, werden Zellkulturen entnommen, um die Ursache der Infektion festzustellen und die Bakterie zu identifizieren, damit wir Sie mit dem passenden Antibiotikum behandeln können. Das erfolgt nach Rücksprache mit dem medizinischen Mikrobiologen. Nach einer Hirnblutung tritt auch häufig Fieber auf, ohne dass Bakterien im Spiel sind. Wir vermuten dass die Reglung der Körpertemperatur im Hirn gestört ist.
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Nach einer intrazerebralen Blutung können unterschiedliche Herzrhythmusstörungen auftreten, diese beheben sich meistens von selbst. Ein Herz, das bereits Schwierigkeiten mit der Aufrechterhaltung der Pumpenfunktion hatte, kann nach einer Hirnblutung Schwierigkeiten haben, die zusätzlich verabreichte Flüssigkeitsmenge zu verarbeiten. Das kann zu Herzversagen führen. Dadurch, oder aber durch die Blutung, kann sich Flüssigkeit in den Lungen ansammeln, die die Atmung oder das Abschalten der künstlichen Beatmung erschwert.
Durch das Stillliegen im Bett kann eine Thrombose entstehen. Wenn diese sich plötzlich löst, kann ein Blutgerinnsel in die Lungen gelangen. Das verursacht eine akute Verschlechterung und Kurzatmigkeit.
Um den hier erwähnten Problemen vorzubeugen, werden bei Bettruhe Vorsorgemaßnahmen getroffen: u.a. pneumatische Strümpfe, Fahrradfahren im Bett, Mobilisierung im Bett, oder auf einem Stuhl sitzen, sobald es möglich ist.